„Amoi seg ma uns wieda“ ist ein Lied, welches, der seit ein paar Jahren bekannte Volksmusiker „Andreas Gabalier“, verfasst hat.
In dieser sehr persönlichen Ballade verarbeitet der, sonst so rockige, wilde Musiker auf seine unverkennbare Weise die tragischen Selbstmorde seines Vaters und seiner Schwester und trifft uns mitten ins Herz. Und dass mich als erfahrene Trauersängerin ein Song so sehr berührt, hätte ich nicht gedacht! Ich bin von der Wirkung dieses Trauerliedes überwältigt und möchte Euch meine Erfahrung nicht vorenthalten.
Kürzlich durfte ich Andreas Gabalier´s Ballade „Amoi seg ma uns wieder“ auf Wunsch einer sehr herzlichen Familie als hochdeutsche Version mit Klavieruntermalung singen. Der Wunsch war, die Worte und Gedanken der Familie, Freunde und Verwandten zu transportieren und ich glaube, dass diese Liederauswahl dazu führte, dass wir es gemeinsam auch geschafft haben.
Obwohl ich noch weitere Trauerlieder sang, erlebte ich insbesondere bei diesem Lied eine unglaubliche Kraft wie ich sie noch nicht gespürt habe.
Während ich sang, fühlte ich wie mein gesamter Körper zwischen Anspannung und Entspannung wechselte und ich mich in diesen so wahren Worten verlor. Gabalier´s Text und eindringliche Melodie ließen all diese Gefühle in mir auflodern, die wir alle kennen, wenn ein ganz besonderer Mensch von uns geht. Ich spürte gerade während der ersten Strophe Trauer und Angst, die mich trotz der tröstenden Worte im Refrain nicht beruhigten. Während ich die zweite Strophe sang, in der es heißt „Alles was bleibt ist die Erinnerung. Und schon langsam wird Dir klar, dass nichts mehr ist wie es war“ spürte ich Verzweiflung und Wut aufkeimen. Ich kann mir vorstellen, dass es Andreas Gabalier genauso erging wie mir in diesem Augenblick, als er weiter schrieb „Dann soll die Hoffnung auf ein Wiedersehen mir die Kraft in meinen Herzschlag legen, um weiter zu leben“. In diesen beiden Zeilen, nicht nur im geschriebenen Wort sondern auch in seiner gesanglichen Umsetzung, ist ein Hilfeschrei nach Trost zu erkennen. Ein Hilfeschrei wie wir ihn alle kennen!
Doch dann findet er Frieden in den Worten „Ein Licht soll Dir leuchten bis in die Ewigkeit.
Zur Erinnerung an die Lebenszeit“. Denn Andreas verabschiedet sich nicht, sondern er hält an den guten Erinnerungen fest und glaubt daran, dass er seinen Vater und seine Schwester einmal wieder sehen wird, wenn auch er gehen muss.
Gablier hat seine Hoffnung, wie er selbst sagt, mithilfe dieses Liedes wieder gefunden.
Uns hinterlässt er mit seinen bewegenden Worten ein Trauerlied, welches uns Kraft und Hoffnung in der Zeit der Trauer gibt. Und das habe ich gespürt. Danke für diese Erfahrung!
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